Zuckerfalle Quetschies

Kinder sollen wie auch Erwachsene täglich 2 Portionen Obst zu sich nehmen. Quetschbeutel mit pürierten Fruchtzubereitungen bieten aus Sicht vieler Eltern Vorteile: die tägliche Dosis Obst, das ganze ohne Kleckern und in einem praktischen Format - eine bequeme Alternative.

An sich eine “tolle“ Sache, doch was steckt in den Quetschies?

 

1. Quetschies = teure Angelegenheit.

Quetschbeutel sind oft doppelt so teuer als herkömmliche Obstgläschen oder frisches, saisonales Obst.

2. Quetschies = Süßigkeit in gesunder Aufmachung.

Viele „Quetschies“ haben extrem viele Kalorien, einen sehr süßen Geschmack und eine völlig unausgewogene Zusammensetzung der Nährstoffe mit einem viel zu hohen Zuckergehalt, so die Stiftung Kindergesundheit. Da z.B. die Schale von Äpfel oder Birnen nicht immer in den Quetschies landet, fehlen diesen wichtige Ballaststoffe, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe. Häufig wird Fruchtsaft oder Saftkonzentrat den Quetschies zugesetzt, was den Zuckergehalt weiter ansteigen lässt. Dabei stammt der überwiegende oder sogar der gesamte Zuckergehalt aus dem Zucker der verwendeten Fruchtzubereitung und nicht aus zugesetztem Zucker. Deshalb dürfen auch extrem zuckerreiche Produkte die Aufschrift „ohne Zuckerzusatz“ tragen, wenn der zusätzliche Zucker z. B. aus konzentriertem Fruchtmus oder -saft stammt. Das kann fälschlicherweise den Eindruck erwecken, dass es sich um ein zuckerfreies Produkt handelt. Jedoch ist nicht nur zugesetzter Zucker, sondern der Gesamtzuckergehalt verantwortlich für unerwünschte, gesundheitliche Auswirkungen beim Kind.

3. Fruchtzucker fördert Übergewicht.

Die Problematik der Quetschies besteht darin, dass das Obstpüree deutlich schneller gegessen werden kann als ein frischer Apfel oder frische Beeren. Vergleichen könnt ihr das mit einem Smoothie oder einem Saft bei euch selber. Dadurch wird in kurzer Zeit eine große Menge Fruchtzucker aufgenommen, was eine übermäßige Kalorienzufuhr begünstigt und auch Verdauungsbeschwerden hervorrufen kann. Das Obstmus landet schnell im Dünndarm und kann dort nur schlecht verarbeitet werden. Dies kann bei Kleinkindern zu Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall führen.

4. Quetschies = ständiges Nuckeln erhöht das Risiko für Zahnkaries.

Durch das Saugen am Quetschbeutel umspülen Zucker und Fruchtsäure die Zähne und das immer und immer wieder. Dadurch wird das Kariesrisiko deutlich erhöht. Daher tragen viele Verpackungen den Hinweis, dass das Fruchtmus gelöffelt und nicht genuckelt werden soll. Schaut mal drauf. Der Vorteil der Handhabung gegenüber Obstbrei aus dem Gläschen geht dann jedoch verloren.

5. Die Wahl = frisches, saisonales Gemüse und Obst.

Kinder ab dem ersten Lebensjahr sollten öfter geschnittenes Gemüse und Obst bekommen. Das schont zum einen die Zähne und trainiert zum anderen die Kaumuskeln, die auch bei der Sprachentwicklung eine Rolle spielen. Beim Kauen wird Speichen produziert, welcher die Fruchtsäure neutralisiert. Die Kleinen lernen durch frisches, saisonales Gemüse und Obst Lebensmittel und Geschmacksrichtungen mit allen Sinnen kennen. Fehlen diese Reize kann es dazu führen, dass das Kind später festere Nahrung wie Gemüse und Obst ablehnt.

Das Füttern mit dem Löffel und das Essen aus der Hand bietet eine hervorragende Gelegenheit zur Kommunikation zwischen Kind und Eltern, für das gegenseitige Zuhören und für das Sprechen mit dem Kind. Das Kind beobachtet und lernt dabei, was Eltern und Geschwister essen und wird so zum Probieren angeregt.

Daher sollte die Beikost mit dem Löffel oder durch die Hand des Kindes zugeführt und nicht aus einem Plastikbeutel gesaugt werden.

6. Quetschies = viel Müll.

Bei den Quetschies handelt es sich um Einwegverpackungen welche aus Aluminium und Kunststoff bestehen. Brei in Gläschen zu kaufen oder selbst Gemüse und Obst zu pürieren und in ein Glas zu füllen ist nachhaltiger und schont die Umwelt.

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